So euphorisch es anfing , so schnell wurde es auch still um den Haldenwanger Fasching. Erst 1965 fing man wieder an, in Haldenwang eine 5. Jahreszeit zwischenzuschieben. 1968 war es dann soweit, man konnte wieder ein Prinzenpaar präsentieren. Doch das war nicht genug, eine Prinzengarde – die erste im Landkreis Günzburg – begleitete das Prinzenpaar im Gardeschritt durch das Dorf. Dies war der erste große Schritt in Richtung Gründung des Faschingsvereines „Haldenwanger Gaudi“.
Nachdem in Haldenwang der Fasching immer nur von den paar Idealisten organisiert und auf die Beine gestellt wurde, drängten viele darauf, doch einen Verein zu gründen.
Sein großes Ziel sollte sein, jedes Jahr einen Umzug abzuhalten und eine Prinzengarde mit elf Damen und einem Prinzenpaar zu präsentieren.
So fanden sich am 24.11.1972 im Gasthaus „Heimgarten“ 30 Obermaschker von Haldenwang zur Gründungs- und Wahlversammlung des Faschingsvereins „Haldenwanger Gaudi“ ein. Eröffnet wurde die Versammlung von Herrn Anton Demeter, im bis auf den letzten Platz gefüllten Gasthaus.
Nachdem eine vorher ausgearbeitete Vereinssatzung vorgestellt wurde, nahm die gesamte Versammlung den Vorschlag zur Vereinsgründung einstimmig an. Die anschließende Wahl der Vorstandschaft (Gründungsvorstandschaft) wurde von Herrn Rudolf Wolf sen. geleitet.
Gewählt wurden zum 1. Vorsitzenden: Anton Demeter sen., zum 2. Vorsitzenden: Gerhard Baumeister, zum Schriftführer: Walburga Islaib, zum Kassierer: Hermann Nerdinger und zu den Beisitzenden: Martin Klammer, Richard Steidle, Herrmann Urian. Der 1. Vorsitzende bedankte sich für die Beteiligung an der Wahl und erklärte den Faschingsverein „Haldenwanger Gaudi“ für ordnungsgemäß gegründet. Diese Vorstandschaft blieb dann bis 1978 bestehen. Später leiteten Rudolf Köpf (bis 1984), Matthäus Baumeister (bis 1987) und seither Rudi Wolf den Verein.
Nach zweijähriger Vorbereitung und Aufbauzeitzeit war es dann soweit, dass man dem Publikum eine Prinzengarde mit drei Tänzen, einen Elferrat und ein Prinzenpaar (Anni I. und Rudolf I., Egger) vorstellen konnte. Was zuerst wie ein Jux von sieben Gründungsmitgliedern aussah, wurde bis heute zur festen Institution in Haldenwang mit 250 Mitgliedern und über 80 Aktiven. (Stand Februar 2021)
Faschingsbälle wurden in Haldenwang auf engstem Raum, da man ja keinen Saal besaß, veranstaltet. Man konnte jedes Jahr eine Prinzengarde, ein Prinzenpaar und auch einen Elferrat präsentieren, welche nicht nur in Haldenwang auftraten, sondern im ganzen Landkreis bei den verschiedensten Faschingsveranstaltungen ihre Tänze und Gardemärsche vorführten. Bald war der Haldenwanger Fasching überall bekannt und in aller Munde.
Früher konnte man das am besten sehen, wenn am Faschings-Sonntag in Haldenwang Umzug war, zu dem die Leute aus nah und fern kamen, um die Wagen und Fußgruppen anzuschauen. Unter vielen einheimischen Zugnummern konnte man aber auch sehr viele auswärtige Maschker und Wagenbauer begrüßen. Jedes Jahr schlängelte sich der „Gaudiwurm“ mit neuen Ideen und Einfällen durch Haldenwang.