Da der Verein seit seiner Gründung immer größer wurde, war es in den haldenwanger Wirtschaften zu klein geworden, um die Maschkerer, gerade nach dem Umzug und abends beim Lumpenball, unterzubringen. Auf der Suche nach einem größeren Saal, landete man dann 1976 im Gasthaus „Gruber“ in Konzenberg und war somit auch nicht allzu weit von Haldenwang entfernt. Die große Tanzfläche war besonders für unsere Garde wichtig, da sie für die Aufführung ihrer Tänze viel Platz benötigte.
Wie beliebt der Lumpenball war, zeigte sich darin, dass viele Gäste erst bei Morgengrauen den Ballsaal verließen. (Eine Tradition, die bis heute erhalten blieb. Besonders die Alten machen es den Jungen vor, wie man Nächte durchtanzt.)
Am Faschingsdienstag wurde jedes Jahr für die Kinder ein kleiner Umzug abgehalten. Zwei oder drei Wagen, voll mit den kleinen Maschkerern besetzt, zogen durch Haldenwang. Die Musikkapelle begleitete die Kleinen bis zum Gasthaus „Sonne“, wo anschließend der Kinderball war. Alle kleinen Fastnachter bekamen vom Faschingsverein und von der Gemeinde etwas zu essen und zu trinken. Heute lebt diese Tradition wieder auf und ganz Alt-Haldenwang versorgt nun die kleinen Maschkerer, die am Faschingsdienstag mit dem Trommler der Musikkapelle durch die Straßen ziehen.
Abends wurden und werden immer noch, die großen Maschker zum Kehraus eingeladen. Dort wird dann nochmals getanzt, kleinere Sketche vorgetragen, lustig auf die Saison zurückgeblickt, die Fahnen vor dem Rathaus eingeholt und zuletzt der Fasching begraben, mit einer „Leiche“ in der Badewanne. Es ist bewundernswert, dass auch nach über 40 Kehrausfeiern immer noch „Neu-Leichen“ auf diesen wunderbaren (wenn gleich dieses auch nur aus genügender Entfernung) Brauch hereinfallen.

Im Sommer wurden dann große Nachfeiern abgehalten, wozu der Verein alle aktiven Mitglieder, einheimische und auswärtige Umzugsteilnehmer, sowie Freunde und Gönner als kleines Dankeschön zu einer Brotzeit einlud. Für gute Unterhaltung sorgte stets die Musikkapelle. Im Herbst traf man sich dann jährlich erstmal wieder zur Generalversammlung und Faschingseröffnung.
1978, nach sechs Jahren Amtszeit der Gründungsvorstandschaft standen unter anderem wieder Neuwahlen an. Demeter Anton sen. wurde als 1. Vorstand wiedergewählt. 2. Vorstand wurde Richard Steidle und Kassierer und Schriftführer Rudolf Wolf sen.. Es war damals noch üblich hier das Motto für den Umzug festzulegen, die Prinzengarde zusammenzustellen und das Prinzenpaar zu wählen. 1978 wurde ebenfalls beschlossen, dem Elferrat neue Kappen zu beschaffen. Das Motto des kommende Umzuges wurde „das goldene Handwerk“. Hierzu wurden allein in Haldenwang zwölf Wagen gebaut. Die viele Arbeit und Mühe wurden dann am Faschingssonntag mit einem Besucherrekord von 1500 Gästen belohnt.

1979 erhielt der Faschingesverein „Haldenwanger Gaudi“ seinen ersten eigenen Orden. Dieser wurde von Eugen Biessenberger entworfen und von der Firma Reu in Heubach geprägt. Bei diesem Orden handelte es sich um ein auf die Spitze gestelltes Quadrat aus Metall, zu einer Relief-Ausführung gegossen. Das Motiv innen, mit dem Text „Haldenwanger Gaudi“, war versilbert und der Rand mit Verzierungen in Gold. Diese schöne Plakette wurde an einer 80 cm langen, vierfarbigen Kordel um den Hals hängend getragen und die jeweils zutreffende Jahreszahl wurde immer wieder neu eingraviert.
Seitdem werden alle Jahre die Orden des Vereins selbst entworfen, geschliffen und bedruckt. Es macht zwar sehr viel Arbeit, aber mit viel Idealismus kommt man doch jedes Jahr wieder zu einem tollen Ergebnis, das sich jeder aktive Maschkerer des Vereins um den Hals hängt. Bei jedem Auftritt der Garde werden an die aktivsten Männer und Frauen Orden verliehen. In Haldenwang bekommen die Leute einen Orden, welche im Hintergrund arbeiten und bei der Organisation von größeren Veranstaltungen, wie Umzüge und Faschingsbälle, mithelfen. Eine mit dem Ursprungsorden stark verwandte Form wird von den Aktiven stolz als Mitgliedsorden getragen. Wer der Gaudi treu bleibt kommt nach sechs Jahren zu silber und nach 11 Jahren zu Gold.