Herkunft des Zunftnamens
Weihnachten auf Schloss Haldenwang 6. bis 8.12.
Ansicht des Haldenwanger Schlosses vom Ort aus

Die Entstehung des Haldenwanger Necknamens „Furzafanger“

Im Jahre 1413 kaufte Wilhelm von Steinheim „Burg vnd dorff“ Haldenwang für 1100 rheinische Gulden von Eglof von Suntheim. Dies ist die früheste urkundliche Erwähnung Haldenwangs. Während in der näheren Umgebung Schlösser und Burgen immer wieder verkauft wurden oder einfielen, weil die Grundherren oder Besitzer nicht anwesend waren, weil sie zu weit weg wohnten oder sich schlicht nicht um ihre Besitztümer kümmerten, war das in Haldenwang ganz anders. Die Grundherrschaft, die Eberhard von Freyberg 1525 erworben hatte, blieb nämlich immer in der Hand der gleichen Familie, die ihren Sitz in Haldenwang bis auf den heutigen Tag beibehielt. In Haldenwang waren die Freyber’schen Barone immer zugegen und lenkten über Jahrhunderte die Geschicke des Ortes.

Die politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Belange wurden deshalb durch die Barone geprägt. Sie sorgten für gute Lehrer und Pfarrer in der Gemeinde, die eine solide Bildung, kultiviertes Auftreten und Anstand brachten. Des Weiteren war der Baron als Grundherr über viele Generationen Arbeitgeber und Ernährer vieler Haldenwanger Bürger. Wie unser alten Haldenwanger berichten, waren teilweise bis zu hundert Bürger, fast aller Berufssparten, in Lohn und Brot beim Barone. So kam es, dass im Vergleich zu den anderen Gemeinden in Haldenwang ein relativer Wohlstand herrschte, allerdings in der Abhängigkeit vom Freiherrn. In der Bevölkerung der umliegenden Dörfer entstand deshalb ein gewisser Neid, der den Haldenwangern den Necknamen „Furzafanger“ einbrachte. Jene behaupteten nämlich:

„Wenn dia em Schloss dobo en Furz deant, nau sprengat dia dau donda“

So war der Haldenwanger „Furzenfanger“ geboren, und dieser Neckname ist den Haldenwangern bis heute erhalten geblieben.